Im Wohnpalast Anna, eine junge Frau, flüchtet sich während der Corona-Krise zu ihrem Psychotherapeuten, der in einem neunstöckigen Hochhaus wohnt. Statt sich etwas zu erzählen wie die Menschen in Boccaccios Decamerone, setzen sie ihre Psychoanalyse dort oben fort. Auch der Therapeut verlässt seine unnahbare Position und eröffnet ihr das, was die Psychoanalyse Gegenübertragung nennt. Schnell wird ein Liebesverhältnis aus der Therapie. Die junge Frau steckt sich auf einer Reise nach Brüssel mit dem Virus an, kommt in eine Klinik und wird geheilt. Das Libellenauge In der zweiten Erzählung fährt ein Kulturwissenschaftler mit seiner langjährigen Freundin nach Waltershausen in Franken, wo der Dichter Friedrich Hölderlin 1794 als Hauslehrer gearbeitet hat. Eine Meditation über Kant, Hölderlin und den holländischen Naturforscher und Optiker Frans Hemsterhuis, der die menschliche Wahrnehmung mit dem Libellenauge verglich und wahrscheinlich den Anstoß zu Kants Kritik der reinen Vernunft gab. Wir erfahren auch etwas über die Filme, die die beiden Protagonisten auf ihrer Reise sehen.

 

 

Jens Korbus

Im Wohnpalast - Das Libellenauge: Zwei Erzählungen

120 Seiten

ISBN 978-3752686685

€ 9,90 (Taschenbuch)

€ 2,99 (Ebook)

 

Im Frühjahr 2020 wurde ich von einer befreundeten Familie bewogen, ein ihnen bekanntes junges Mädchen beim Abitur zu begleiten. Ich las zum ersten Mal den Sandmann von E.T.A. Hoffmann, und mir wurde sofort klar, dass ich das Motiv für dieGeschichte Im Wohnpalast aufgreifen und in einer misslungenen Psychoanalyse enden lassen würde.

 

Das Libellenauge beschreibt die Gespräche eines befreundeten Paares über einen Aufenthalt in Schloss Waltershausen, wo Hölderlin ein Jahr als Hauslehrer gearbeitet hat. Es sind Gespräche über Hölderlin, Kant und den holländischen Philosophen Frans Hemsterhuis. Auch die Philosophie des 18. Jahrhunderts und die Gespräche, die die beiden über die Philosophen führen, werden dargestellt.