Célestine

Célestine, eine junge südkoreanische Studentin, gerät in der rheinischen Stadt Alt-Muhl an einen Deutschen. Schnell wird ein Liebesverhältnis aus der Beziehung. – Célestine, die in Alt-Muhl ein Altphilologie-Studium begonnen hat, erzählt dem Berichterstatter das Geschehen in der Odyssee, offensichtlich analog zu ihrer Beziehung. – Die Beziehung verändert sich, und der Erzähler entdeckt ihr Selbst. Auf dieser Basis versuchen sie, aufs Neue miteinander umzugehen. Die Philosophie wird zur großen Hilfe für das junge gefährdete Paar. Célestine erkrankt und überlebt. Der Erzähler wird ihr Vermächtnis weitertragen. 

 

Zwei Frauen

Der Tübinger Philosophieprofessor Carl Faust besucht die Goethe-Stadt Weimar. Dort begegnet er der Stadtführerin Frances, die vor zwanzig Jahren einmal seine Freundin war. Frances folgt ihm spontan nach Tübingen und bringt sein Leben durcheinander. Fausts Buchmanuskript über Fichte und Goethe wird gestohlen. Ein Modefotograf outet sich als Verfasser. Frances stirbt bei einem Autounfall. Ihre Zwillingsschwester Deborah kommt nach Tübingen, um zu recherchieren. Aber Faust durchschaut ihre Absichten und entlässt den Leser in ein offenes Ende.

 

Jakob van Hoddis

Am 30.9.2021 stand in der Koblenzer Rhein-Zeitung ein Artikel von Reinhard Kallenbach über die Jacoby‘schen Anstalten in Bendorf-Sayn, nicht weit von Koblenz. Zwei große Gründerzeithäuser für israelitische, nervenkranke Patienten. – Der expressionistische Dichter Jakob van Hoddis hatte hier die letzten neun Lebensjahre bis zu seiner Deportation und Vernichtung zugebracht.

Meine Verwandten wohnten in Sayn und jedes Mal, wenn ich sie besuchte, fuhr ich an den zwei riesigen Villen vorbei. – Ich beschloss, meine Gedankenwelten und mein Wissen über van Hoddis und über diese beiden Häuser aufzuzeichnen.

 

Marie Johanne Fichte

Der vorliegende Text ist ein Innerer Monolog, der Marie Johanne Fichte, der Frau des berühmtem Philosophen Johann Gottlieb Fichte. Der Leser erfährt etwas über ein Frauenleben im 18. Jahrhundert, die Gedanken und Gefühle einer begabten Frau. Fichte war der Sohn eines armen Leinenbandwebers aus der Lausitz. – Marie Johanne war genauso begabt wie ihr Mann. Einige Leute in ihrer Umgebung nannten sie „simpel“. – Fichte wusste, dass das reine Denken immer in Widersprüche führte. Er wusste auch, dass dieses Denken, wenn man trotz der Widersprüche weiter „dachte“, ins Dunkle führte.